Ein Abschied

Die Sonne stand schon für viele gleißend hell am Himmel, verbrannte ihre Haut.
Ließ sie zerfallen.
Asche zu Asche, Staub zu Staub.
Doch für dich...
Für dich war es noch nicht Zeit zu gehen.
Es war noch zu früh.
Viel zu früh.


Der Glanz in deinen Augen war dem der Sterne gleich
- und sie wollten noch so viel erblicken.
Dein Lächeln öffnete viele Herzen und Gemüter,
die zuvor verschlossen und abweisend.
Deine Stimme, dem Gesang von Engeln gleich und überirdisch schön,
verzauberte uns manches Mal, doch viel zu selten.
Dein Wille war durch die Jugend ungebrochen,
die du dir in deinen Jahren des zweiten Seins bewahrt hast.
Du sprühtest vor Charme und Lebensfreude.
wie kaum ein anderer aus unseren Reihen.
Wer dich kennen lernen durfte, gewann in dieser einen Nacht mehr,
als in einem Jahr seiner Existenz.
Das Feuer, welches du in dir trugst, schien unauslöschlich, unüberwindbar,
und ein Quell für Inspiration, Phantasie und Leidenschaft zu sein.

Niemand konnte ahnen, dass so bald diese Quelle versiegen sollte.
Daß du starbst.
Eine unter vielen und doch eine besondere.
Eine zarte Rose.
Eine junge Blüte.
Ein wahrgewordener Traum.
Doch Träume haben scheinbar keinen Platz in unserer Welt.
In unserer Welt von Intrige, Machtkampf, Politik und Krieg.
Träume werden durch die Schatten der Nacht verscheucht.
Sie werden eins mit ihm, denn Träume sind flüchtige Momente des Glücks.
Doch Schatten währen ewig.
Zeigen sich überall und nirgends.
Durch sie bist du verschlungen worden, bis nur noch die Hülle,
das Andenken an dich, über blieb.

Das Andenken an dich wird bleiben...
Die Gedanken an deine Kunst...
Die Schönheit deiner Stimme...
Das Funkeln deiner Augen...
Die Unbekümmertheit deines Wesens...
Du wirst bleiben – in uns.
Selbst die Schatten werden dies nicht verhindern können.

Du bist eine Rose – und du wirst in meinem Herzen auf ewig blühen.

- zurück -