Räumliches Denken 

Der Raum ist kalt und leer,
die Fliesen in einem beängstigenden Weiß.
Und nur das Fenster lässt einen Funken Hoffnung zu –
durch den Schimmer des kargen grauen Lichtes.
Nichts hält mich hier, nichts –
bis auf die Tür mit dem Gitter davor.
Nur ein Gitter und doch sind es Welten,
die mich trennen von der Außenwelt.

Hier werde ich wahnsinnig,
oder bin ich wahnsinnig?
Es ist so still, dass es schmerzt –
und die Welt beginnt sich zu drehen.
Und die Stille wird zerrissen durch Schreie.
Durch Schreie, die niemand hört.
Durch Tränen, die niemand sieht.
Die nur ich höre in meinem Kopf.
Die nur ich spüre auf meinem Gesicht.
Schreie längst verstummter Lippen.
Tränen aus gebrochenen, toten Augen.

Ich liebe es hier zu sein – ich hasse es hier zu sein.
Hier bin ich sicher, immer wieder, doch bin ich nicht frei.
Und die Welt dreht sich und die Farben tanzen.
Und aus vielen Farben wird nur eine.
Weiß. Strahlend helles Weiß, das in den Augen schmerzt.
Das dich zu verbrennen scheint. Und du - du bist hilflos.
Ich sehe mich. Ich sehe dich. Wer von uns ist real?
Diejenige, die lacht, oder die weint?
Diejenige, die schweigt, oder die schreit?
Oder beide?
-

Aber ist das nicht egal? In einem Raum... kalt und leer?

Fenstervergittert.jpg (18559 Byte)

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